Tag 14 – Sandane – Geiranger – 07.06.2016 – Dienstag

Eine herrlich ruhige Nacht hatten wir in der Hütte, wenn auch diese Betten sehr eng und hart sind. Ein bisschen tut dann schon der Rücken weh in der Früh.

Zum Frühstück gab es das Übliche: Müsli, Brot und Joghurt.

Wo ist denn das Wasser aus dem Fjord hin? Am Morgen ist hier wohl Ebbe.

Das heutige Endziel war der Geirangerfjord, diese Stecke würde also erheblich kürzer sein, als die von gestern. So dachten wir, am Ende waren es dann wieder 320 km.

Erst mal gehen wir aber in den Ort einkaufen. Wir merken, dass hier die Lebensmittel deutlich teurer sind als z.B. in Mandal.

Heute sind wieder einige Wolken zu sehen, aber es bleibt mit ca. 19-22° warm.

Die Strecke führt erst an einem Fjord entlang, wo auch sonst. So schön wie die Fjorde auch sind, aber so langsam sieht auch einer aus wie der andere.

Jedes Dorf hat eine Kirche, manche rot, manche weiß, wir halten ab und zu an einer schönen an.

Dann kommen wir nach Olden, was ist denn hier los, Hölle, Hölle! Hier halten Kreuzfahrtschiffe, der Ort ist überfüllt mit Asiaten.

Hier ist auch der erste Stopp mal die Kirche.

Eigentlich wollten wir zum Gletscher Briksdalsbreen, weil es ja nun neulich schon nicht geklappt hatte mit dem Gletscher im Folgefonna Nationalpark. Dort hoch, das wollen mit uns sicher 1000 Leute.

Wir überlegen kurz, aber dann entscheiden wir uns dafür.
Und wir werden belohnt, die Strecke zum Gletscher auf der RV 724 ist großartig. Leider ist es wolkig, aber man hat hier eine ganz wunderbare Kulisse.

Wir suchen uns in der Nähe des Gletschers, an der Stelle, dann auch die Straße nicht mehr weitergeht, einen Parkplatz und zahlen dafür 60 NOK Gebühren.

Wir machen uns wanderfertig und starten den Weg nach oben zu Fuß. Mario kann jetzt wieder besser laufen, wir müssen zwar langsam gehen, aber es geht.

So schlimm, dass wir uns mit 1000 Fußkranken, Asiaten und anderen hochfahren lassen, ist es zum Glück nicht mehr.

Der Weg ist schön und führt an einem tollen Wasserfall entlang. Es geht moderat aufwärts, aber alles auf breiten Wegen, denn die Karren mit den Leuten müssen denselben Weg fahren.

Und dann sehen wir ihn schon, den Gletscher. Unterwegs sind immer wieder Schilder zu sehen, bis wohin der Gletscher noch vor einigen 100 Jahren ging. Ganz schön geschrumpft ist der.

Als wir ankommen, ist gerade eine Gruppe weg, so dass wir den Fotospot ein paar Minuten für uns alleine haben.

Es dauert aber nicht lange, dann kommt die nächste Gruppe, irgendwas Osteuropäisches oder Russen und Italiener, ca. 60 an der Zahl. Die wuseln alle rum und gehen über jede Absperrung, die vorhanden ist, bis ganz vorn an den Gletscher.

Es stehen zwar überall Schilder, dass man das nicht sollte, aber das stört die Horde nicht, ebenso stört sie nicht, dass sie anderen damit ins Bild laufen.

Wir schauen uns das Treiben hier ein Weile an, Menschen sind schon eine ganz merkwürdige Spezies.

Jetzt kommen auch noch Asiaten, nun wird es Zeit für uns zu gehen, wir hatten zwar noch auf die Sonne gehofft, die kurz hervorguckt und auf den Gletscher scheint, aber sie überlegte es sich dann immer wieder anders.

Wir trennen uns von dem einmaligen Naturschauspiel und steigen den Weg wieder ab.

Zurück geht es wieder in Richtung Olden, dann weiter auf der Straße, die um den Innvikfjord herum geht, bis wir dann auf der 15 landen. Die 15 führt über eine schöne Strecke nach Geiranger.

Wieder Fjorde, Wasserfälle, Kirchen.

Kurz vor Geiranger wollen wir einen kurzen Umweg auf der 258 fahren, machen wir auch. Es geht Serpentinen hoch, oben steht ein Hotel und dort muss auch ein Wasserfall, der Videfossen, sein.
Ist auch so, aber das Hotel hat mal eben den Wasserfallparkplatz als privat erklärt. Ok, merkwürdig, wir parken an der Straße und laufen dann eben runter.

Diese Straße hier ist leider auch nicht ganz durchgängig befahrbar, sondern noch wegen Schnee gesperrt, wir fahren aber, so weit es geht.

Es wird merklich kälter draußen, von 19° geht es rapide runter bis 6°.

Bis zur Styn-Skihütte kommen wir, dann müssen wir umdrehen oder mit Skiern oder dem Schneemobil weiterfahren.

Aber richtig schön ist das hier oben, und weit und breit keine Busse mit Asiaten. Herrlich. Schade, dass es doch so kalt ist, wir halten uns daher nicht lange außerhalb des Autos auf, machen schnell ein paar Bilder und fahren den Berg wieder runter.

Es geht auf der 15 noch mal nach oben, bis man dann an einen Aussichtspunkt (Dalsnibba) kommt, wo man Eintritt zahlen muss und zwar 150 NOK vor kurzem waren es wohl noch 120NOK. Und man sieht noch nicht mal, was man dafür bekommt. Also lassen wir das. Es geht wieder runter auf Geiranger zu.

Wer jetzt dachte, am Gletscher war es voll, der wird eines besseren belehrt. In Geiranger ist es voll, voller, am vollsten.

Das Schlimme sind dann nicht die Leute an sich, sondern dass die Straße immer enger wird und in Serpentinen bis in den Ort am Fjord runtergeht. Auf dieser Straße fahren dann alle, egal, ob sie es können oder nicht. Reisebusse, Wohnmobile und natürlich PKW. Zudem laufen Touris einfach kreuz und quer auf der Straße rum. Eine Herausforderung für die Nerven.
Zudem suchen wir ja eine Unterkunft.
Wir halten an einigen Campingplätzen, aber alle sind voll oder extrem teuer, hier wollen die für eine kleine Hütte schon mal 1300 NOK haben.

Bei Westerås Gård schaut es richtig gut aus, aber auch hier sind alle Hütten voll, es gibt nur noch ein kleines Appartement für 800 NOK über der Küche und neben dem Restaurant.
Das wollen wir ungerne.

Es ist echt traumhaft schön hier landschaftlich gesehen, aber die Massen an Leuten in diesem sehr engen Ort nerven uns extrem.

Wir gucken jetzt noch an einem Campingplatz rechts am Ende des Ortes, und wenn wir da nichts bekommen, fahren wir weiter.

Der Platz heißt Grande Hytteutleige og Camping, dort versuchen wir es mal, es ist auch schon wieder fast 20:00 Uhr und wir haben Hunger.
Die junge Frau an der Rezeption sagt, sie hat noch Hütten frei, 1100 NOK. Gleich drauf sagt sie aber 960 für Late-Check-In. Hört sich besser an, wir sehen uns die Hütte an, das wird einem normal immer angeboten.
Die Hütten sehen von außen toll aus, von innen auch schön und modern eingerichtet, sehr sauber, nur etwas eng. Aber wir nehmen die jetzt trotzdem.
Rausgehen tun wir am heutigen Abend nicht mehr, erstens ist es kühl geworden, zweitens ist es uns zu voll hier. Erst wollten wir noch Wäsche waschen. Mario schaut sich daher mal die Laundry an, aber in der Laundry steht eine Frau und kocht sie dort Bratkartoffeln mit Speck, ok, in dem Küchengeruch waschen wir dann unsere Wäsche doch nicht.

Es gibt Nudeln und wir machen es uns in der Hütte gemütlich.
Das war wieder ein sehr schöner Tag mit tollen Naturerlebnissen. Wir schlafen zufrieden ein.

Wetter: heiter bis wolkig 22° (auf dem Berg 6°)
Sights/Unternehmung: Briksdalsbreen
Wanderungen: Briksdalsbreen
Abendessen: selbst gekocht, Nudel mit Tomatensauce.

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