Tag 16 – Dombås – Lærdal – 09.06.2016 – Donnerstag

In der kleinen Hütte haben wir echt gut geschlafen, das breite Bett war eine Wohltat. Und wieder mal war es super leise.

Nach dem Frühstück packen wir zusammen und fuhren nach Süden auf der E6. Wir machen einen Abstecher, dieser ist aber eher langweilig, eine Serpentinenstraße, aber oben ist nichts Besonderes.

Wir sind auf der Suche nach einem kleinen Hike für den heutigen Tag.

Wir fahren durch den Ort Otta und biegen dann auf die 15 ab, entscheiden uns aber, nicht auf der großen Straße zu fahren, sondern immer am Vågåvatn-See entlang auf einer kleinen Straße.

Das ist eine schöne, entspannte Fahrt, immer wieder haben wir schöne Blicke auf den See. Es reiht sich ein Hof an den anderen, sehr idyllisch.

In Lom angekommen, besuchen wir die Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert. Schöner Bau. Von innen besichtigen wir die Kirche nicht, sonst würden wir verbrennen. Zudem sind dort etliche Kinder- und Rentnergruppen drin.

In Lom startet auch die letzte Landschaftsroute, die wir auf dieser Reise fahren werden, und zwar geht es über das Sognefjell. Die Straße 55 führt von Lom nach Gaupne.

Ein Teil der Straße ist erst vor kurzem vom Schnee geräumt worden, normalerweise ist sie von November bis Ende Mai gesperrt.

Erst gehen wir aber in Lom ist ein großes Besucherzentrum des Nationalparks Jotunheimen. Dort nehme ich mir einige Infos mit, man weiß ja nie, eventuell kommen wir noch mal wieder.

Dann fragen wir die Mädels, die hier arbeiten, ob sie uns einen Hike empfehlen können. Nicht so richtig, die scheinen selber nicht zu wandern. Sie geben uns die Karte mit, so schlau war ich auch schon. Alles, was sie uns sagen, hört sich so an wie bla bla, keine klare Aussage, welchen Hike man denn nun gehen kann, mit schönen Aussichten oder gar einem Wasserfall oder so.

Na, dann gucken wir eben selber, wir werden schon was finden.
Wir fahren dann mal nach der Karte und halten da an, wo wir einen Hike vermuten, steigen aus und laufen los.
Leider erst mal auf einer Schotterstraße und natürlich bergauf, dann geht es nach ca. 1,5 km rein ins Gebüsch, der Pfad wird schmaler und schöner. Wir sehen ganz viel Elchkacke, aber leider keinen Elch.
Wir erreichen einen Wasserfall, auf den man aber keinen richtig guten Blick hat, dann drehen wir wieder um, immerhin haben wir uns für 1-2 Stunden bewegt.

Zurück am Auto essen wir erst mal was und fahren dann weiter auf der Landschaftsroute. Jetzt geht es immer höher hinaus, wieder auf über 1000 Meter. Es liegt auch wieder Schnee und es ist hier oben deutlich kälter als noch in den Tagen zuvor auf den anderen Bergen.
Es ist wieder traumhaft schön hier oben, wir machen etliche Bilder.

Am Turtagrø Hotel müssen wir uns entscheiden, ob wir über einen weiteren Pass, der mautpflichtig ist, nach Øvre Årdal fahren, oder weiter am Sognefjord entlang auf der 55 bleiben.

Wir fahren über den Tindevegen Pass nach Øvre Årdal. Die Straße ist schön, aber auch nicht schöner als die 55 zuvor.

Wir bereuen es schon fast, nicht noch weiter am Sognefjord gefahren zu sein, aber es ist, wie es ist.

Wir kommen in Øvre Årdal an und der Tag neigt sich auch schon wieder dem Ende zu. Zeit, eine Hütte zu suchen.

Nach Øvre Årdal wollte ich eh, denn dort gibt es einen großen Wasserfall, angeblich mit auf einem nur 1 km langem Weg zu erreichen. Das wäre doch noch was für den heutigen Abend oder den morgigen Tag.

In Øvre Årdal gibt es auch einen Campingplatz mit Hütten, also fahren wir dort mal hin.
An der Rezeption steht ein Schild, wir sollen anrufen, das können wir ja jetzt schon.

Der extrem unsympathische Typ kommt dann auch mit dem Motorrad – vom 125 Meter entfernten Haus – angefahren.
Er zeigt uns seine Hütten, die aber alle sehr in die Jahre gekommen sind und extrem nach Muff und Rauch reichen. Dann zeigt er uns noch die Laundry, in der Maschine lag noch feuchte stinkende Wäsche drin.

Wir sagen, nein danke, er ist irgendwie angepisst.

Der Vettisfossen ist hier ganz in der Nähe, also fahren wir mal auf der Straße weiter. Plötzlich endet die Straße, auf meiner Karte sollte sie noch weitergehen, im Prinzip fast an den Vettisfossen ran.
Es ist hier auch ein Wasserfall, der schon recht beeindruckend ist, aber eben nicht der Vettisfossen. Zudem muss man hinwandern, und das länger als 1 km, nämlich 7 km One Way, das ist uns jetzt für den heutigen Abend leider zu weit.

Nun steht immer noch die Frage der Übernachtung im Raum, hier in Årdal ist nichts mehr, nur noch ein Hotel, das von außen schon nicht sehr gut ausschaut.
Ich sehe auf der Karte, dass wir nicht weit weg sind von Lærdal, also verbringen wir eben noch eine Nacht dort.

Gesagt, getan. Vorher müssen wir leider noch vor dem fast 7 km langen Fodnestunnel wegen einer Baustelle ca. 30 Minuten warten.

Gleich hinter dem Tunnel ist schon der Campingplatz, wir kennen uns ja jetzt schon aus. Wir fragen nach einer Hütte, es ist eine frei. Super, dann nehmen wir die.

Zudem gibt es eine große Laundry, wo wir erst mal unsere Wäsche waschen.

Am Abend gehen wir noch mal zum Fjord, es ist merklich kälter heute hier als noch vor drei Tagen, aber der Himmel schaut auch besser aus.

Im Zimmer recherchiere ich noch für den planlosen nächsten Tage etwas, damit wir eine To-do-Liste haben.

Wetter: heiter bis wolkig 6°- 18°
Sights/Unternehmung: Songefjell
Wanderungen: kleiner Hike im Songefjell
Abendessen: selbst gekocht - Nudel mit Tomatensauce.

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