Día 6 - Castillo de Peñaflor - Samstag, 16.12.2023

Sunrise: 08:29   Sunset: 17:34

Gestern Abend habe ich den Weg zum Castillo de Peñaflor anstatt in Oragnic Maps mal bei Google.Maps eingegeben und siehe da, es wurde mir ein völlig anderer Weg angezeigt.

Heute wollen wir dieser Strecke folgen, und so weit mit dem Auto hinfahren, wie es geht. Da wir den ganzen Tag Zeit haben, dann eben das letzte Stück wandern, sollte das nötig sein.

Nach dem Frühstück geht es los. Wir fahren erst durch den Ort, den Berg hoch, den Berg wieder runter, bei den Schafen vorbei, dann führt Google Maps uns anders als gestern.

Dann wird auch hier die Straße unpassierbar. Macht nichts, wir stellen den Wagen ab und laufen.

Wir sind wirklich froh, hier nicht weitergefahren zu sein. Der Lehm ist feucht und brüchig.

Bibbernd begeben wir uns auf den ca. 3 km langen Marsch, die Handschuh kommen zum Einsatz.

Vorsichtig folgen wir der ausgewaschenen Straße. Schon bald rückt das “Schloss” in Sichtweite.

Langsam kommt die Sonne über den Berg gekrochen. Das Morgenlicht ist schwierig. Fürs Auge wunderschön, aber die Kameras müssen alles geben.

Ein stark zerklüftetes Flussbett schlängelt sich vor dem Hügel her.
An einer nicht gerade vertrauenerweckenden Brücke kann dieser überquert werden. Wir verzichten.

Das Flussbett macht sich motivmäßig gut vorm Castill de Peñaflor.

Ach ja, etwas zur Geschichte der Ruine:

Diese Burg wurde im 13. Jahrhundert von König Sancho als Festung erbaut, um die Grenze zu Aragon zu schützen und um Banditentum zu verhindern.

1357 überließ Karl II. den Bau für sechs Jahre und 60 Pfund pro Jahr García Bartolomé de Roncal. Im 15. Jahrhundert war es im Besitz der Peraltas.

Der Legende nach war Prinzessin Doña Blanca de Navarra in dieser mittelalterlichen Burg eingesperrt und wurde während ihrer Gefangenschaft von ihrem Liebhaber Sanchicorrota dem berühmten Banditen, besucht.

Wir laufen noch mal um die Burg herum zum kleinen Haus (casa rural), das sich in der Nähe befindet.

Nach gut 2 Stunden verlassen wir diese Ecke und gehen die ca. 3 km zurück zum Auto.

Kurz fahren wir durch den Ort Argudeas, dann geht es erneut in die Bardneas Relas. Schließlich ist heute der letzte Tag hier, den wollen wir noch nutzen.

Man merkt, dass Samstag ist, es ist heute merklich voller.

Darunter sind ein paar Typen, die sich mal wieder mit Vorliebe in die Motive stellen, unterwegs.
Zum Glück sind die Meisten von der schnellen Truppe und nach 2 Minuten wieder weg.

Diese zwei finden wir besonders lustig. Kommen mit ihrem Quad angerast, stellen sich immer ins Motiv, gehen überall hin, wo es laut der Schilder verboten ist und machen mit einer uralten Videokamera Aufnahmen.
Dabei lassen sie ihre Helme natürlich auf. Ich bin mal so dreist und knipse die beiden.

Irgendwie bekommen wir von dem Anblick nicht genug, von weiter weg schaut Castil de tierra auch toll aus.

Wir fahren heute noch mal den Loop bis zu einer Stelle, wo wir noch mal einen kleinen Gang machen wollen.

Sehr lang wird der nicht ausfallen, da wir ja um 16:30 den Park verlassen müssen.

Hier noch mal vorbei und auch heute interessiert sich für dieses schöne Felsenschloss keiner. Steht ja schließlich kein Schild dran.

Von einer Anhöhe haben wir eine schöne Fernsicht auf die Staubstraße.

An der Parkbucht für den Rundgang zum Mirador Barranco de los Cambrones stellen wir den Wagen ab.

Auch dieser Hike gefällt uns gut, wie schön wäre es jetzt noch mal hereinzulaufen und das Gebiet El Rallon genauer unter die Lupe zu nehmen. Uns fehlt die Zeit, sonst würden wir bis zum Aussichtspunkt vorlaufen.

Wenn empfohlen wird, für die Bardenas Reales einen halben Tag einzuplanen, frage ich mich, wie man das schaffen soll alles zu erkunden. Für den Loop reicht es grob. Aber wenn man eintauchen will, sind 3-4 volle Tage empfehlenswert.

In dieser gigantischen Felswand sitzen jede Menge Geier herum.

Für brauchbare Bilder fehlt uns das Tele. 200 mm reichen da nicht.

So geht dieser kurze Spaziergang zu Ende. Schade. Wir müssen den Park verlassen, ein paar letzte Bilder wollen wir aber noch am Castildetierra schießen.

Pünktlich kurz vor 16:30 sind wir wieder dort. Ca. 15 Autos verteilen sich auf dem Parkplatz.
Wir stellen den Peugeot auch noch mal ab. Wehmütig machen wir die letzten Bilder des Monolithen.

Während wir alle mit “Hola” grüßen, kommt uns von den Franzosen nur ein “Bonjour” entgegen. Das wäre so, wenn wir “Guten Tag” sagen würden, in Spanien. Auf diese Idee käme ich nicht.

Nun verlassen wir das fantastische Kunstwerk der Natur endgültig. Wunderschön war es, das Wechselspiel aus zerklüfteten Bergen und kargen Ebenen hautnah erleben zu dürfen.

In Argudeas besuchen wir noch die Felsenwohnungen: Cuevas de Arguedas. Diese entstanden Ende des 19. Jahrhundert.

In wirtschaftlichen schwierigen Zeiten hatte man diese Behausungen in die Felsen geschlagen, um nicht von den Immobilienbesitzern abhängig zu sein. Durch die Bauweise konnte das Licht des Tages genutzt werden, da für die armen Leute Strom nicht zur Verfügung stand.

Heizungen waren nicht nötig, da auch im Winter die Temperaturen in den Felswänden 18 Grad nicht unterschreiten.

1940 gab es in Argudeas 525 bewohnte Höhlen.

Bis 1960 wohnten hier tatsächlich Menschen drin, dann baute die Stadt im Ort Sozialwohnungen.

Die Felsenwohnungen sind heute als Museum frei zugänglich.

In einigen Behausungen stehen sogar noch die alten Öfen. Einige Räume wurden bunt gestaltet.

Noch ein letztes Foto im goldenen Licht.

Zurück in der Unterkunft packen wir unsere Koffer, denn morgen fahren wir wieder in Richtung Madrid.


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Wetter: 0 bis 16 Grad - sonnig
gefahrene Strecke: ca. 72 km
Wanderungen und Sights: Castillo de Peñaflor - 7,3 km - Bardenas Reales 4,76 km
Schritte: 25.765