Dag 17 - Montag - 25.09.2023 - Insjön und Wanderung

Die Zeit vergeht viel zu schnell, heute ist schon der letzte Tag am Siljan See.
Wettermäßig könnte es besser sein.
Was kann man gut machen bei Regen? Shoppen. In Insjön, dem Nachbarort soll es einen Clas Ohlson geben, zudem ein Outdoor Outlet.

Clas Ohlson ist ein schwedisches Versandhaus, das zudem mit lokalen Läden in Orten vertreten ist. Das Angebot ist vielfältig, spezialisiert hat man sich auf Werkzeuge, Haus-, Freizeit-, Elektro- und Multimediaprodukte.

Mit mehr als 230 Clas Ohlson-Filialen ist es eines der größten seiner Art in Skandinavien.

Geschäfte gibt es auch in Norwegen und Finnland sowie Online-Präsenz in Großbritannien und Deutschland durch Amazon.

Das sehen wir uns mal an.

Viertel vor 10 schlagen wir in Insjön auf, der Laden öffnet um 10:00. Vorher laufen wir noch ausgiebig durch einen Hemköp (Lebensmittel vergleichbar mit Edeka) und dort finde ich das leckere glutenfreie Zimtknäcke. Ich kaufe 10 Packungen.

Die Türen von Clas Ohlson öffnen, als wir davor stehen. Von Außen schaut das Gebäude sehr alt und Ostblock mäßig aus.

Innen ist es eine Mischung aus Ikea, Baumarkt und Mediamarkt. Brauchen tun wir nichts, daher gehen wir nach ca. 1,5 Stunden mit leeren Händen wieder raus.
Wichtig ist, dass das Wetter etwas besser geworden ist. Die Natur ruft laut.

Oberhalb des Ortes Rätvik befindet sich eine Sommerrodelbahn, dort stellen wir den Wagen ab. Ein paar Wanderwege sind auf unseren Karten verzeichnet.

Erst mal gehen wir extrem steil den Berg hinauf. That’s why we are here.

Am Beginn der Rodelbahn haben wir einen tollen Blick auf Rättvik.
Die Wanderwege, die hier beginnen, sind zunächst perfekt ausgeschildert, mit gut sichtbaren Markierungen, in Form von orangen Punkten auf Bäumen.

Nach einer Weile wird das Auffinden von Markierungen allerdings zur Schnitzeljagd. Mal finden wir den Punkt auf einem morschen Baum, der am Boden liegt.

Der Weg führt durch ein Moor oder – Sumpfgebiet.

Zack, Wasserschuhe anziehen. Das Jump & Run Spiel geht weiter. Wir sind gespannt, was noch so an Challenges auf uns warten.

Nächste Herausforderung – eine Brücke. Sollen wir dieser Brücke wirklich trauen? Schnell darüber, hat geklappt, gleich noch mal für Fotos.

Nun endet der markierte Weg komplett. Mario sucht uns auf der Oruxmaps-Karte einen Rückweg. Schon ca. 2 Stunden sind wir unterwegs, es ist bereits 15:20.
Laut der Karte soll von dieser Straße ein Weg in den Wald führen, den wollen wir zurücklaufen.

Nach ca. 1,5 km Geradeauslaufen sehen wir im Wald, gut versteckt wieder die orangen Punkte durchleuchten. Fast wären wir dran vorbeigelaufen, denn ein Weg ist nicht sichtbar.

Wir schlagen uns durch Gestrüpp und Äste, Schwärme von Hirschlausfliegen greifen uns immer wieder an. Wild umher schlagend, dabei schön aufpassen nicht einen Ast ins Gesicht zu bekommen bewegen wir uns langsam vorwärts. Des Öfteren bin ich froh, dass ich ‘ne Brille trage.

Zecken gibt es hier bestimmt auch. “Just Keep Walking” – hat ja jetzt keinen Sinn sich darüber Gedanken zu machen, wir müssen weiter. Noch ca. 6 km.

Freudig sehe ich wieder Markierungen, allerdings gleicht der Weg einem Bach – Wasserschuhe anziehen und durch.
Markierungen verschwinden wieder.
Trampelpfade gibt es hier zu Hauf, sind es Wanderwege oder nur Tierpfade?
Ich laufe ein paar 100 Meter in die eine Richtung, Mario in die andere, um den richtigen Pfad zu finden. Die Zeit vergeht schnell.

Immer noch 4 km to go.
Wir entschieden einfach immer so gut es geht dem Weg zu folgen, der auf der Karte eingezeichnet ist.
Egal, ob dieser auf einem Pfad führt oder nicht.
Da es immer mal wieder kleine Brücken und Stege gibt, müssen wir wohl auf einem Weg sein, der eben schon länger nicht mehr bewandert worden ist.

Durch die ganze Wegsuche wird es immer später und später. Natürlich lassen wir es uns auch nicht nehmen, immer mal wieder die schönen Pilze abzulichten. Klar, muss ein.

Zwischendurch haben wir kurz Bedenken, ob wir es vor Anbruch der Dunkelheit zurück zum Auto schaffen.
Zum Glück haben wir die ganze Zeit Handy-Empfang. Eine Taschenlampe befindet sich für Notfälle immer im Rucksack. Das beruhigt etwas. Auch wenn ich nicht sehr große Lust hätte, hier im Dunklen herumzustampfen.

Wir sind nicht in der Wildnis, die Stadt ist sehr nah, dennoch würde man sich hier im Wald sicher in der Dunkelheit gut verlaufen können. Leise summe ich “Hänsel und Gretel” vor mich hin.

Über die holprigen Wege kommen wir nur langsam voran, wir haben jetzt schon die Kameras weggepackt – einfach nur laufen.

Endlich tauchen wieder die ersten Hütten auf, es ist schon halb 6, immer noch 2 km zum Auto.
Zum Glück wird der Weg jetzt wieder breiter und ist gut markiert. Die letzten 2000 Meter kommen wir schnell voran.

Glücklich und erleichtert erreichen wir das Auto. Man, sind wir froh.

Das letzte Licht des Tages genießen wir noch auf dem höhergelegenen Parkplatz.

Herrlich dieser Anblick. Den können wir gerade besonders huldigen. Denn wir sind schon echt glücklich, den Weg zurück vor Einbruch der Dunkelheit gefunden zu haben.

Bei totaler Finsternis parken wir in Laknäs das Auto vor dem Haus.

In der Dusche starten wir eine Hirschlausfliegen – und Zecken Suchaktion. Beide haben wir noch etliche Älgfiegen am Körper. Bei mir sind die gerne auf dem Kopf. Ich kämme mir fast den Kopf wund. Dann geht es unter die Dusche, die Haare wasche ich mir zweimal. Zecken finden wir zum Glück keine.

Fleisch und Salat gibt es zum Abendessen. Später packen wir noch die Koffer.

Wetter: erst Regen und wolkig später heiter bis wolkig bei ca. 12° bis 16°
Sights/Unternehmung: Insjön (Shopping) - Rättvik Wanderung
Wanderungen: 14,94 km oberhalb von Rättvik
Abendessen: Fleisch und Salat

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