Silverfallet - Grövelsjön - Wanderung

Auf dem sehr großen Parkplatz am Grövelsjön stellen wir den Sorento ab. Dort beginnt der Wanderweg. Wir stellen fest, dass man an diesem See sicher nochmal eine ganze Woche verbringen kann, so viele Wege gibt es hier, unweit liegt der Töfsingdalens Nationalpark.

Eine schöne Brücke überqueren wir und landen dann auf einem Plankenweg. Heute ist hier einiges los, das Wochenende naht. Einiges heißt, wir sehen ca. 20 Menschen auf dem ganzen Hike.

Das Terrain wechselt zwischen Geröll, und Feuchtgebieten, über die meist Planken führen. Ab und zu auch nicht. Dann müssen wir geschickt den Pfützen ausweichen.

Dann erreichen wir einen kleinen Wasserfall. Schon mal schön ist aber nicht der Silverfallet.
Um den zu sehen, muss man tatsächlich auf die andere Seite des Baches gelangen.

Das ist allerdings leichter gesagt als getan, der verflixte Bach hat verdammt viel Wasser, und keine Brücke in Sicht.

Zuerst laufen wir am Bach entlang und finden keine Brücke, das gibt es doch nicht. Normal ist hier sicher nicht so viel Wasser, sodass es ein leichtes ist, das Bächlein zu überqueren.
Wir schlagen uns in die Büsche, abwägend, ob man eine Überquerung an einer schmaleren Stelle wagen sollte.
Bock auf nasse Füße oder gar volle Kanne im Bach zu landen. Nö, das muss ich nicht haben.

Verzweifelt suchen wir weiter.

Wir finden einen Stab, der soll als Brücke dienen, den schleppt Mario ca. 100 Meter zu einer Stelle, die uns als geeignet erscheint.
Das Wasser ist hier nicht so tief und hat weniger Strömung, dennoch ist die Stelle breiter als einen Schritt.

Zur Sicherheit die Wasserschuhe an und rüber geh es. Der Holzpflock hilft dabei herzlich wenig. Balancieren und Springen bringt uns auf die andere Seite.

Geschafft.

Nun will ich aber auch einen tollen Blick.

Da wir uns so abgemüht haben auf die andere Seite zu kommen, verweilen wir am Wasserfall und essen dort unsere Sandwiches.
Ab und zu kommt ein neidischer Blick von den Menschen auf der anderen Seite.

Jetzt müssen wir nur wieder zurück.

Auf meiner Karte sehe ich jetzt doch eine Brücke, aber sehr weit weg. Egal, wir haben Zeit.

Wir folgen dem Trampelpfad auf dieser Bachseite, bis wir vor einem großen Zaun stehen.

Dieser ist herunter getrampelt. Sollen wir da rüber? Ich mein so ein Zaun ist ja nie umsonst dort. Normal heißt das: Stopp bis hier und nicht weiter.
Wir gehören noch zu der Generation, die meist die Regeln befolgt, ja doof, aber ist eben so.

Beim weiteren Blick auf die Karte merken wir, der Zaun ist die Grenze zu Norwegen.

Da der Zaun wirklich extrem flach getreten ist, trauen wir uns.

Wow, krass, da sind ganz viele Tiere, Hirsche oder so was. Nein, das sind Rentiere, toll.

Der Weg führt über die Wiese. Da sollen wir vorbei bei den großen Tieren?
No way. Zwischen Respekt, Angst und Neugier gespalten bleiben wir erst mal stehen.

Ich seh mir das durch meine Kamera mal näher an.

Zu 90 % bin ich mir sicher, dass die Tiere vor uns abhauen, aber wenn nicht?
Ich will nicht von so einem Geweih aufgespießt werden. Wir sehen auch nicht, ob es wirklich der Grenzzaun ist oder ob die Tiere eingesperrt sind.

Mario wäre wohl weiter gelaufen, vor allem, weil es wohl wirklich nicht mehr weit zur Brücke ist, aber wenn mir unwohl ist, will er auch nicht.

Abmarsch und zurück. Überqueren wir den Bach wieder dort, wo wir hergekommen sind.
War ja einfach.

Zurück ist es wirklich einfacher. Dann folgen wir dem Weg, der bald immer am Zaun entlang führt.

Die Rentiere sind jetzt auch weg, waren nicht eingezäunt, sondern es war eine frei laufende Herde. Jetzt ärgere ich mich schon ein bisschen, dass ich mich nicht weiter getraut habe, das hätte eventuell näher noch schöne Bilder geben können.
Jetzt sind sie weg auf nach Norwegen.

Wir bleiben in Schweden und wanden zurück zum See. Dort besteigen wir nach 4 Stunden 38 wieder das Auto.