Tag 4 - Ulrichshusen, Luckow, Schrossow - 16.06.2020

Schlafen tun wir nicht so gut. Mario hat Zahnschmerz und das Bett ist schon recht unbequem. Es ist zwar hier so schön leise, aber bringt ja nichts, wenn man auf einem Brett liegt.

Bei den Betten könnten die Besitzer des Häuschens mal was investieren, so teuer wären einigermaßen gute Matratzen ja nicht.

Wir schlafen in dem unteren Schlafzimmer mit den beiden Einzelbetten. Lieber hätten wir es uns oben gemütlich gemacht in dem Doppeltet, aber dort kann man die Fenster nicht abdunkeln, dadurch ist es extrem zu warm, im Sommer also eher nicht zu empfehlen.

Egal, schlafen wir eben nicht aus – um 7 stehen wir auf. Nach dem Frühstück gehen wir heute erst mal hier direkt eine Runde spazieren. Wenn es wieder so warm wird, macht das uns tagsüber keinen Spaß.
In der Nähe geht es direkt in den Wald, wir folgen der Schotterstraße, und auf der anderen Seite der kleinen Landstraße gibt es eine Anhöhe.
Schön ist es, ohne die schweren Kameras loszulaufen, nur mein Handy kommt mit. Reicht für ein paar Eindrücke.

Nach rund 9 km kehren wir ins Haus zurück, richten uns ein Picknick her und fahren dann wieder los.
Weit kommen wir erst mal nicht, denn kurz vor Dahmen springt uns dieses Hüttchen ins Auge, das heute Vormittag so richtig schön im Licht steht.

Dann wieder eine Vollbremsung, für ein gigantisches Mohnfeld. An dieser Stelle der L20 verlassen wir dieselbe, um nach Rothermoor abzubiegen.

Das Gutshaus Rothermoor ist jetzt nicht ganz so schön, gehalten im klassischen Ost-Grau, aber es steht leer und man kommt gut ran.

Die Ländereien in dieser Gegend befanden sich bereits vor 1372 im Besitz derer von Maltzan.
Gutshäuser.de schreibt:
Dorf und Gut Rothenmoor gingen erst 1877 an die Familie von Tiele-Winkler, die bis zur Enteignung 1945 Besitzer blieben. Das Herrenhaus, das sich heute in einem desolaten Zustand befindet, besteht aus drei Gebäudeteilen.
Da ist er wieder, dieser Maltzahn/Maltzan.

Marxhagen liegt an der B108, wir schlängeln uns über sehr kleine Straßen dorthin, um das Gutshaus anzusehen.
Irgendwie scheint wohl alles diesem Maltzan gehört zu haben.

Gutshäuser.de schreibt: “1649 geriet das Maltzansche Gut in Marxhagen in finanzielle Schwierigkeiten und musste als Pfand herhalten. Der nächste Eigentümer war in den 1680er Jahren der Freiherr von Erlenkamp auf Ulrichshusen – ebenfalls ein altes maltza(h)nsches Lehen. 1776 erlangte Lüdeke von Maltzahn auf Ulrichshusen den Besitz zurück, aber bereits knapp 50 Jahre später ging Graf Alexander von Maltzahn Konkurs. 1841 gelangten die Grafen von Hahn auf Basedow an das Gut, kurz darauf folgten die von Oertzen, die von Oldenburg und schließlich wieder die von Maltzan, deren Ära in Marxhagen 1899 mit dem Verkauf an Karl von Mosengeil endet.
Das Gutshaus ist im damaligen Zeitgeschmack in neu- bzw. tudorgotischem Stil ausgeführt – zweigeschossig auf erhöhtem Granitsockel und mit vier ungleichen Türmen. Architekt war Theodor Krüger (1818-1885). Auf einer Tafel an einem Turm der Hofseite ist zu lesen: »Erbauet durch FE von Oldenburg im Jahre des Herrn 1853« – gemeint ist Franz von Oldenburg, der das Gut in dieser Zeit besaß.
Der letzte Eigentümer von Marxhagen Ernst Gehrke war gleichzeitig Bürgermeister des Dorfes.
Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges fanden im Gutshaus 30 Familien ihr Quartier – später wurde es unter anderem als Kindergarten, Schule, Konsum und Postamt genutzt, bevor es 1994 durch dort lebende Mieter erworben wurde. Später wurde es nochmals verkauft und befindet sich bis heute in Privatbesitz und ist bewohnt.”

Wir haben den Eindruck, dass hier ein paar linke Hausbesitzer wohnen, macht so den Anschein.

Sehen tun wir keinen Menschen, aber man darf nur vorne an das Schloss, nicht in den Garten.
Machen wir daher auch nicht, obwohl das Licht auf der anderen Seite wesentlich besser wäre.
Über die B 108 führe ich uns zum nächsten Ort Moltzow. Hier steht das Gutshaus Moltzow.

Gutshäuser.de schreibt:
“Das Herrenhaus ist ein in gelben Ziegeln ausgeführter Bau auf einem Feldsteinsockel, der bis 1852 in Anlehnung an die englische Tudorgotik unter der Leitung des Baurates Theodor Krüger aus Schwerin im Auftrag von Wilhelm von Maltzan errichtet wurde. Es entstand an Stelle eines mit Schilfrohr gedeckten Vorgängerbaues. Wilhelm von Maltzan ließ auch den Landschaftspark anlegen. Das Gut, das sich seit 1372 im Besitz der Familie von Maltzan befand – letzter Besitzer vor 1945 war Helmut von Maltzan, ist auch heute wieder im Eigentum dieser Familie. Bernd von Maltzan baute hier einen landwirtschaftlichen Betrieb auf. Das Herrenhaus wurde in den letzten Jahren restauriert, auch der Park wirkt wieder gepflegt.”

Wir sehen sogar den Besitzer mit seinem kleinen Sohn. Als wir vorbeikommen, zeigt uns der ca. 5-Jährige, wie er Hühner fangen kann.

Von Moltzow aus ist es nicht weit nach Klocksin. (https://gutshaeuser.de/de/guts_herrenhaeuser/gutshaeuser_k/gutshaus_klocksin)
Das Haus ist eher ein unspektakulärer Bau.
Mein nächster Punkt auf der Karte ist nicht weit weg. Vollrathsruhe, wir stellen fest, hier waren wir schon auf dem Hinweg. Drehen wir um.
Wir sehen uns dann die Kirche im Ort an.

Zum Gutshaus Großen-Luckow kommt man leider nicht hin. Alles abgeriegelt, aber der Ort ist auch ganz nett.

Beim Herrenhaus Barz dasselbe, weiträumig umzäunt, die wollen wohl keine Besucher, alles privat.
Dafür hatten wir das Vergnügen, auf einem schönen Kopfsteinpflasterweg dorthin zu fahren, um dann wieder umzudrehen.

Das Schloss Schorssow ist wieder richtig schick und zu einem Hotel umgebaut.
Wir fahren kurz dran vorbei und machen ein Bild.

Ziel ist jetzt die Burg Schlitz, wenn es nicht zu warm ist, wollen wir dort noch den „Skulpturenweg“ laufen.
Aber schon der Weg vom Parkplatz die Schlossallee hinauf kommen wir ins Schwitzen. Irgendwie mochte ich früher die Wärme lieber. Heute sind wir froh über Schatten.
Die Burg lässt sich nicht so klasse ablichten. Ist ein tolles Gebäude mit Hotel.

Wikipedia:
“Der Name der Anlage bezieht sich auf das hessische Adelsgeschlecht der Reichsgrafen von Schlitz, genannt Görtz.
Hans von Labes (1763–1831), aus Großwoltersdorf-Zernikow stammend, Gutsherr von Karstorf, wurde, um Louise Caroline von Schlitz (1774–1832) heiraten zu können, von seinem künftigen Schwiegervater Johann Eustach von Schlitz (1737–1821) adoptiert und vom König in den Grafenstand erhoben, und so Graf von Schlitz genannt Goertz. 1798 war er Mitinitiator und erster Direktor der mecklenburgischen Landwirtschafts-Gesellschaft.”

Rund um das Schloss befindet sich der bereits erwähnte Skulpturenweg, den es sich sicher lohnt zu laufen, wenn es nicht zu warm ist.
Ein wenig laufen wir ums Schloss herum, bewundern diesen schönen Brunnen.

Von der Burg Schlitz fahren wir weiter nach Norden Richtung Teterow, es scheint ein sehr schöner Ort zu sein, aber auch hier haben wir nicht so recht Lust, bei der Sonne durch den Ort zu laufen. Wir fahren nur fix durch.
Nördlich liegt Alt Sührkow, das Schloss ist umgebaut zum Hotel mit schickem Golfplatz.

Ein paar Gutshäuser auf meinem Plan entpuppen sich als umgebaute Apartmenthäuser oder Baustellen, es ist kein Rankommen möglich, daher beenden wir für heute unsere Tour.
Die Rückrunde geht es über Bristow am Malchiner See. Der Ort ist sehr schön.
Das alte Gutshaus ist zum Teil bewohnt, zum Teil Museum. Wunderschön.

Jetzt fahren wir über sehr kleine Straßen am idyllischen See entlang zurück nach Basedow.
Am See gehen wir kurz zu diesem Aussichtsturm vor. Zum Ufer kommt man nur ganz selten, es ist mit Schilf bewachsen oder in privater Hand. Badestellen am Malchiner See gibt es nur in Seedorf.

Dann fahren wir ins Häuschen und stellen die Stühle in den Schatten und dösen den Rest des Nachmittags vor uns hin.

Am Abend kochen wir was.
Da es jetzt kühler geworden ist und recht windstill, raffen wir uns noch mal auf und fahren fix zum Schloss Basedow. Gut, dass es gleich ums Eck liegt.

Heute können wir dann auch die Spiegelung fotografieren, weil der kleine See absolut ruhig daliegt.

Klasse, das gefällt uns richtig gut. Dann laufen wir noch mal ums Schloss herum sagen den Schafen guten Abend.

Nachdem wir jede Menge Bilder im Kasten haben, geht es zurück ins Häuschen. Dort gucken wir noch ein wenig Netflix auf dem MacBook und gehen bald ins Bett.

Wetter: Sonnig und bis 27°
Abendessen: Salat + Chicken


Bilder vom 16.06.2020 class=